Die Chinesen. Fotografie und Video aus China

9. 10. 2004 — 9. 1. 2005

Infos

Das Kunst­mu­seum Wolfsburg hat sich mit Ausstel­lungen wie „Italie­ni­sche Metamor­phose“ oder „Brasi­lia­ni­sche Fotografie 1946–1998“ immer wieder der Kunst jener Länder gewidmet, mit denen Wolfsburg durch Volks­wagen besonders verbunden ist.

Die Kunst­ent­wick­lung im China der Neunzi­ger­jahre verläuft so rasant wie der wirtschaft­liche Aufschwung des Landes. Bereits 1999 hatten die Chinesen ihren großen Auftritt auf der Biennale von Venedig. Anschlie­ßend wurden sie in Überblicks­aus­stel­lungen im In- und Ausland, wie „Living in Time. 29 zeitge­nös­si­sche Künstler aus China“ 2001 im Hamburger Bahnhof, Berlin, oder „Alors, La Chine?“ 2003 im Centre Pompidou, Paris, gezeigt.

Noch nie hat sich aller­dings eine Ausstel­lung der ganzen Breite der zeitge­nös­si­schen chine­si­schen Fotografie gewidmet. Somit ist es an der Zeit, diese einmal in einer Übersichts­aus­stel­lung ausführ­lich vorzu­stellen. Gijs van Tuyl, der Direktor des Kunst­mu­seums Wolfsburg, sagt zum Ausstel­lungs­schwer­punkt: „Das Kunst­mu­seum Wolfsburg entschied sich für eine Übersicht der chine­si­schen Fotografie, ergänzt um einige Video­filme, nicht zuletzt deshalb, weil in der inter­na­tio­nalen visuellen Sprache der Fotografie die aufre­genden Verän­de­rungen in China und ihre Auswir­kungen auf die Menschen am deutlichsten abzulesen sind.“

In der chine­si­schen Kunst­szene spielt die Fotografie eine zunehmend wichtige Rolle. Vor 1979 galt sie als luxuriöses Hobby oder blieb Fotojour­na­listen vorbe­halten. Parallel zu den sich verbes­sernden Lebens­um­ständen wurde die Fototechnik immer größeren Bevöl­ke­rungs­kreisen zugäng­lich. Und die im Kunst­kon­text arbei­tenden Fotografen führten neben der rein dokumen­ta­ri­schen mehr und mehr eine subjek­tive Sehweise in ihre Werke ein. So avancierte die Fotografie für Künstler zu einem Leitme­dium, um die sich rasch verän­dernde gesell­schaft­liche Wirklich­keit und ihre damit verbun­denen Identi­täts­pro­bleme darzu­stellen und zu interpretieren.

Künstler: Hai Bo, Hong Hao, Hou Bo & Xu Xiaobing, Liu Zheng, Ou Ning & Cao Fei, Eva Siao, Song Yongping, Wang Jinsong, Wang Qingsong, Weng Fen, Xiang Liqing, Xing Danwen, Yang Fudong, Yang Yong, Yang Zhenzhong, Zheng Dasheng, Zhou Hongxiang, Zhou Xiaohu, Zhuang Hui

Katalog
Die Chinesen. Fotografie und Video aus China/The Chinese. Photo­graphy and Video from China (Ausgaben in Deutsch und Englisch)
Texte von Annelie Lütgens, Karen Smith und Gijs van Tuyl
30,5 x 25,7 cm, 152 S., 116 s/w und 124 farbige Abb.
Hatje Cantz Verlag, Ostfil­dern-Ruit 2004
Ausgabe deutsch: ISBN 3–7757-1542–8
Ausgabe englisch: ISBN 3–7757-1543–6