Damit Sie, liebe Kunst­in­ter­es­sierte, und unsere Besucher*innen noch die Gelegen­heit bekommen, unsere faszi­nie­rend vielfäl­tige Schau In aller Munde zu sehen, haben wir keine Mühen gescheut, die Ausstel­lung mit über 300 Exponaten rund um Mund, Lippen, Zunge und Zähne bis zum 6. Juni 2021 zu verlän­gern! „Es ist ein großes Glück, dass bis dato fast alle Leihgeber, national wie inter­na­tional, zugesagt haben, uns die Werke zwei weitere Monate zur Verfügung zu stellen. Ich bin für die weltweite Unter­stüt­zung und Solida­rität, die wir im Zuge unserer Verlän­ge­rungs­an­frage erfahren durften, überaus dankbar“, sagt Kuratorin Dr. Uta Ruhkamp. Gerade einmal ein Wochen­ende war die Schau für das Publikum bisher geöffnet. Über 1.000 Menschen hatten im vergan­genen Oktober die Gelegen­heit genutzt, noch einmal Kunst zu sehen, bevor die Museen Corona-bedingt in ganz Deutsch­land erneut schließen mussten.

„Mehrere Wochen hatte das Team in der Vorbe­rei­tungs­zeit der Ausstel­lung an Konzepten gearbeitet, die Hygiene und ausrei­chend Abstand sicher­stellten“, erklärt Direktor Dr. Andreas Beitin. Zum einen wurde Corona bereits in der Ausstel­lungs­kon­zep­tion mitge­dacht: Die Kuratorin verzich­tete auf Exponate zum Anfassen, statt Kopfhö­rern gibt es Audio­boxen. Zum anderen ermög­lichten Timeslots, Wegeleit­sys­teme und ein Putzplan nach jedem Zeitfenster einen reibungs­losen und sicheren Ablauf beim Eröff­nungs­wo­chen­ende. „Das wäre jederzeit wieder möglich, um einen sicheren Besuch der Ausstel­lung zu gewähr­leisten“, so Beitin.

Mit der Verlän­ge­rung der Ausstel­lung haben sich auch die Termine der kommenden Ausstel­lungen verschoben. Die neuen Termine in der Übersicht:

In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman
31.10.2020–6.6.2021
Mund, Lippen, Zunge und Zähne, Sprache, Schmerz und Schrei, Essen, Schlingen, Speien und Spucken, Lust und Leiden­schaft: Die Mundhöhle ist eine buchstäb­lich reizvolle Körper­zone. So haben sich nicht nur seit jeher Natur­wis­sen­schaft und Medizin an der Erkundung der Mundhöhle abgear­beitet, sondern auch die Kunst- und Kultur­ge­schichte – von der Antike bis zur Gegenwart, von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman. Es ist die bislang umfas­sendste Themen­aus­stel­lung rund um die Bedeutung des Oralen in Deutsch­land.

Mischa Kuball. Referenz­Räume
8.5.–19.9.2021
Ein Hochhaus, das wochen­lang krypti­sche Licht­zei­chen in den nächt­li­chen Stadtraum hinaus­strahlt, eine ehemalige Synagoge, aus deren Fenstern gleißendes Licht die Umgebung erhellt oder ein Ensemble von weltweit gespen­deten Straßen­la­ternen als Solida­ri­täts­er­klä­rung an die vom Erdbeben zerstörte neusee­län­di­sche Stadt Christ­church: Es sind vor allem starke Inter­ven­tionen im öffent­li­chen Raum wie diese, die den Konzept­künstler Mischa Kuball (*1959) inter­na­tional bekannt gemacht haben. Mit seinen Instal­la­tionen, Perfor­mances, Fotogra­fien und Projek­tionen erforscht Kuball urbane Situa­tionen, archi­tek­to­ni­sche Struk­turen und gesell­schaft­liche Rezep­ti­ons­muster.

OIL. Schönheit und Schrecken des Erdöl­zeit­al­ters
4.9.2021–9.1.2022
Kein anderer Stoff wird die Gesell­schaften im 20. und begin­nenden 21. Jahrhun­dert so geprägt haben wie das Erdöl. Flugzeuge, Panzer und Weltraum­ra­keten, Autobahnen, Shopping Malls und Vorort­sied­lungen, Nylon­strümpfe, Plastik­berge und Vinyl – zentrale Materia­lien und Techno­lo­gien, Lebens­weisen und Visionen unserer Zeit verdanken sich der Energie­dichte und Wandel­bar­keit von Erdöl. Jetzt zeichnet sich jedoch die Dämmerung des „Ölzeit­al­ters“ ab, auch wenn dessen  Ende weder genau datiert noch in seinen Auswir­kungen abgeschätzt werden kann. Die Ausstel­lung wirft mit zahlrei­chen Instal­la­tionen, Skulp­turen, Gemälden, Videos und Fotogra­fien, aber auch mit Objekten wie einem Fisch­sau­rier einen speku­la­tiven, poeti­schen Blick zurück auf die seit rund 100 Jahren andau­ernde Gegenwart der Erdöl­mo­derne.

Macht! Licht!
12.3.–10.7.2022
Künst­li­ches Licht galt zu Beginn der Moderne als Symbol modernen Lebens. Auch wenn ein Leben ohne künst­li­ches Licht heute nicht mehr denkbar ist, wird es trotz techni­scher Weiter­ent­wick­lung und unbestreit­barer Vorteile auch mit Licht­ver­schmut­zung und Energie­ver­schwen­dung in Verbin­dung gebracht. Das Kunst­mu­seum Wolfsburg zeigt künst­le­ri­sche Positionen, die sich bewusst auf politi­sche, ökolo­gi­sche oder soziale Aussagen konzen­trieren und den Einsatz von Licht – und damit auch im übertra­genden Sinn den Einsatz von Ressourcen – kritisch kommentieren.

Instal­la­ti­ons­an­sicht In aller Munde. Von Pieter Bruegel bis Cindy Sherman, Rotes Sofa: Moderne Replik des Mae West Lips Sofas von Salvador Dalí und Edward James, Origi­nal­ent­wurf von 1938, Foto: Marek Kruszewski