Mischa Kuball

ReferenzRäume

8. 5. — 19. 9. 2021

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In einer Zeit, die im privaten wie im politi­schen Bereich zunehmend von sogenannten „alter­na­tiven Wahrheiten“ durch­setzt ist, stellt der Künstler Mischa Kuball (*1959) zentrale Sinnfragen. In seiner Arbeit offenbart er soziale Handlungs­weisen und politi­sche Diskurse, die mit seinen Werken zugleich einer Revision unter­zogen werden. Hierzu fasst er etwa die Bürobe­leuch­tungen eines Hochhauses nachts zu Licht­mus­tern zusammen, die in der nächt­li­chen Skyline den alltäg­li­chen Energie­ver­brauch hinter­fragen oder lässt beispiels­weise eine hauch­dünne Rettungs­decke vom Wind durch Straßen oder Landschaften wehen, die in ihrer Leich­tig­keit und Zerbrech­lich­keit an die Fragi­lität und Endlich­keit des mensch­li­chen Lebens gemahnt. Die Ausstel­lung Referenz­Räume hat retro­spek­tiven Charakter und zeigt erstmals einen Querschnitt durch Kuballs Werk der letzten drei Jahrzehnte, darunter große Raumin­stal­la­tionen, Fotogra­fien, Video­pro­jek­tionen,  Dokumen­ta­tionen sowie Arbeiten aus dem Werkkom­plex der public prepo­si­tion.

Mischa Kuball versteht sich selbst als ein in unter­schied­li­chen Medien und Räumen arbei­tender Konzept­künstler. Mit der Auswahl prägnanter Arbeiten stellt die Schau seine grund­le­genden Ideen vor. So wird durch eine Reihe großer und faszi­nie­render Raumin­stal­la­tionen der Einsatz von Licht mit einer Reflexion über soziale, politi­sche und natur­wis­sen­schaft­liche Fragen verbunden. Eigens für die Ausstel­lung entste­hende oder in einen neuen Zusam­men­hang gestellte Werke erweitern die Schau um aktuelle gesell­schafts­po­li­ti­sche Bezüge. Auch die Archi­tektur und die unmit­tel­bare Umgebung der Museums­ge­bäude sollen in die Ausstel­lung einbe­zogen werden.

Das vom Kunst­mu­seum Wolfsburg initi­ierte Ausstel­lungs- und Publi­ka­ti­ons­pro­jekt Mischa Kuball. Referenz­Räume wird in enger Zusam­men­ar­beit mit dem Künstler vorbe­reitet und in Koope­ra­tion mit dem Museum Morsbroich in Lever­kusen reali­siert, wo die Ausstel­lung anschlie­ßend vom 15. November 2021 bis zum 6. März 2022 zu sehen ist.

Das Ausstel­lungs- und Publi­ka­ti­ons­pro­jekt Mischa Kuball. Referenz­Räume wird großzügig gefördert von der Stiftung Kunst­fonds und der Kunst­stif­tung NRW.

Kuratoren
Holger Broeker

Kurato­ri­sche Assistenz
Birte Hinrichsen
Dino Steinhof

Partner

Publikation

Presse

Ein Werk hat der Künstler für die Wolfs­burger Schau neu geschaffen: ‘making of Mnemosyne (after Aby Warburg)’. (…) Das Werk ist eine Hommage Mischa Kuballs an das ihn ausstel­lende Haus. Ähnlich wie einst Aby Warburg arbeiten auch Museen mit ihren Sammlungen und Ausstel­lungen an einem zeitüber­grei­fenden Bildge­dächtnis.

Michael Stoeber, Hanno­ver­sche Allge­meine Zeitung, 10.5.2021

Kuballs Instal­la­tionen dekli­nieren natur­wis­sen­schaft­liche Phänomene ebenso wie das zerstö­re­ri­sche Potential der künst­le­ri­schen Hellig­keit, thema­ti­sieren ihre soziale und politi­sche Wirmacht als Instru­ment der Kontrolle und Unterdrückung.

Bettina Maria Brosowsky, artline, 1.6.2021

Andreas Beitin, Holger Broeker und Fritz Emsländer haben einen umfang­rei­chen und zugleich verblüf­fend leichten Band publi­ziert, der die Ausstel­lung von Mischa Kuball im Kunst­mu­seum Wolfsburg flankiert. Ein sympa­thisch anmutendes Arbeits­buch in Schwarz­weiß, das seine Farbe im vitalen Inhalt findet.

Infor­ma­ti­ons­dienst Kunst, 17.6.2021

Ein Rundgang durch seine Ausstel­lung ist im Wortsinn licht­volle Gedan­ken­ar­beit und sinnli­ches Vergnügen.

Andreas Berger, Braun­schweiger Zeitung, 15.5.2021

Kuball zeigt in seinem Werk, dass ‘Wirklich­keit’ immer wieder hinter­fragt werden kann und, dass manchmal ein neuer Blick­winkel hilft, etwas zu verstehen.

Pascal Hesse, Wolfs­burger Kurier, 16.5.2021

So bleibt die Wolfs­burger Ausstel­lung eine Auffor­de­rung zum inten­siven Betrachten und auch: zum stetigen Infra­ge­stellen des Gesehenen, portio­niert in einen Parcours durch kleinere Kabinette.

Bettina Maria Brosowsky, taz, 20.8.2021